…dabei bin ich gar Keine

Unlängst erwähnte ich in einer der letzten Ausgaben wie zuwider mir „Sex and the City“ ist. Immer diese Frauengespräche über all die Dinge, die ich niemals über Frauen wissen wollte. Unwillkürlich läuft dann in meinem Kopf ein beunruhigender Kinofilm ab und ich kann nicht weg, weil die Saaltüren verschlossen sind. Horror. Und besonders grausam ist es, wenn man ganz plötzlich mittendrin ist – in einem dieser Frauengespräche – live und in viel zu viel Farbe.

Die Nachbarin

Eigentlich bin ich zu meiner guten alten Sandkastenfreundin gefahren, um mal abzuschalten und mich mit ihr über einen gemeinsamen Bekannten auszutauschen, der mir manchmal Rätsel aufgibt. – „Hast Du Hunger?“ „Nein, mach Dir mal keine Umstände.“ – „Bist Du sicher? Ich könnte uns was zu essen kochen.“ „Nein, nein. Nicht wegen mir.“ – „Hast Du wirklich keinen Hunger?“ Was soll man da noch sagen außer „Ja.“? Sie gibt ja eh nicht auf. „Wollen wir eine Flasche Wein aufmachen?“ – Okay, ich gebe zu, da musste sie mich nicht lange bitten. Den konnte ich heute gebrauchen. Gutes Essen, guter Wein, gute Gespräche und ich war selig. So muss ein stressiger Tag einfach enden – entspannt. Bis zum Klingeln des Telefons. „Die Frau Nachbarin kommt auch gleich noch.“ „Oh, schön.“ – Die Frau Nachbarin, die noch viel mehr redet als meine Freundin, die wiederum noch viel mehr redet als ich – und das, obwohl mir doch immer nachgesagt wird, ich würde ohne Punkt und Komma quatschen. Das kann ja wieder heiter werden.

Die weibliche Psyche

Es war sehr heiter. Das war es wirklich. Im Gegensatz zu Männergesprächen, die einen Anfang und ein Ende haben, sind Frauengespräche ja eher lustig und wie die Episoden einer Daily-Soap, mit dutzenden Nebenrollen und verzweigten Geschichten. Da muss man schon sehr aufpassen, wenn man(n) den Überblick behalten will. Von Schwangerschaftsstreifen über Kinderziehung hin zu ‚Sex mit dem Ex‘ führte uns jedes Glas Wein tiefer in die weibliche Psyche und das Sexleben hinein. Man muss dabei auch nicht unbedingt alles verstehen. Die Nachbarin beispielsweise hat bei der Trennung von ihrem Partner ihren Dildo weggeworfen. Das verstehe ich nicht. Gerade wenn sie ihn doch am nötigsten braucht. Das ist ja fast so, als würde ein Ertrinkender seinen Rettungsring wegwerfen.

Eine Dildo-Party

Aber der wirkliche Abgrund tat sich erst viel später auf. Auf meine Frage, warum sie so schonungslos über all das sprechen, wo doch ein Mann am Tisch sitzt, bekam ich zur Antwort: „Naja Andi, Du bist ja auch fast so was wie eine Frau. – Übrigens machen wir demnächst eine Dildo-Party und Du bist herzlich eingeladen.“ Eine Dildo-Party? – Inzwischen weiß ich, dass das so was wie eine Tupper-Party ist, nur eben mit Sexspielzeug. Nun ja, ich bin gespannt. Ob man die auch vor dem Kauf ausprobieren kann? Meine Toys-Sammlung könnte ja schon noch etwas aufgestockt werden.

Ich berichte Euch dann im BOYS´n´BEATS.
Euer Andi

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